Die höchste Kunst des Unterrichtens besteht darin, die Freude am Schaffen und am Erkennen zu wecken! So oder zumindest so ähnlich hat es Albert Einstein einmal formuliert.
Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaft und Technik betreffen jeden Bereich in unserem
Leben. Die Begeisterung für MINT wird bereits im Kindesalter gelegt. Deshalb
ist die Förderung von MINT-Kompetenzen bereits in der Volksschule so wichtig.
MINT-Projekte
sind in ihrem Kern interdisziplinär. Kinder sollen angeregt werden, Problemstellungen
aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Dies verbessert ihre
Fähigkeit, unterschiedliche Lösungsansätze abzuwägen und zu beurteilen.
Kunst und Kreativität unterstützen Kinder Lerninhalte besser zu erschließen. Dieser kreative Prozess verstärkt das lösungsorientierte Denken. Darüber hinaus unterstützen die bildenden Künste feinmotorische Fertigkeiten und das visuelle räumliche Denken von Kindern, die für Leistungen in naturwissenschaftlichen Fächern erforderlich sind.
Dies hat zur Folge, dass sich Kinder zukünftig mit einem weit größeren Selbstvertrauen mathematischen oder technischen Herausforderungen annähern und sagen: „Klar, das schaffe ich!“
Für diese
Lernform gibt es keine klassischen Aufgaben oder Lektionen, die den Lösungsweg
bereits vorgeben. Wir betrauen die Kinder mit Herausforderungen, die es gilt
mithilfe ihrer eigenen Vorstellungskraft und Kreativität zu lösen! Diese
Vorgehensweise unterscheidet sich grundlegend vom klassischen Unterricht.
Das
Ziel dieser Herausforderungen ist es, die Kinder Phänomene selbst erleben zu
lassen und „Aha-Momente“ zu schaffen. Das bedeutet für uns Erwachsene
umgekehrt, dass wir als Lehrer:innen uns
zurücknehmen müssen und die Kinder einfach TUN lassen. Anstelle von Vorträgen
und etwas vorzuzeigen geben wir den Kindern Materialien in die Hand, die ihnen
dabei helfen, ihr Ziel zu erreichen und lassen sie los, um selbst neue Konzepte
erschließen zu können.
Der
Erwachsene fungiert lediglich als Moderator:in, der den Kindern die
Herausforderung beschreibt, wenn notwendig eine Grundlage zur Lösungsfindung
aufzeigt, ggf. bei der Teambildung hilft und Zuspruch, Beratung, Verbesserung
und wenn notwendig, Unterstützung gibt.
Sobald die Kinder
verstanden haben, wie die Herausforderungen funktionieren, werden sie in den
Aufgaben richtig aufgehen! Die Schüler:innen werden sich voll und ganz
engagieren, gemeinsam an den Problemen arbeiten, die Materialien auf
verschiedenste Art und Weise bearbeiten und so ein kniffeliges Problem lösen,
oder die Antwort auf eine spannende Frage finden
Komplette Stille ist der
forschenden Arbeit nicht dienlich – schließlich müssen die Kinder miteinander
kommunizieren, um gemeinsam Lösungen zu finden und voneinander zu lernen. Diese
gewollte Unruhe zeigt Ihnen, dass die Schüler:innen aktiv an der Problemlösung
arbeiten.
Auch wir
Erwachsenen müssen unseren Ansatz ändern! Wir sind es gewohnt, wissen zu wollen,
wie das Endprodukt einer Arbeit aussehen wird. Wir wollen ein fertiges Produkt
als Ergebnis erhalten, das die Kinder mit nach Hause nehmen können.
Forschendes Lernen kann diese Endergebnisse aber in der gewohnten Form nicht
liefern, da der wissenschaftliche Prozess immer in die Richtung verläuft, die
die Schüler:innen gerade einschlagen. Geben Sie den Kindern daher genügend
Freiheit und gerade genug Informationen und Grundlagen: sie werden Sie sicher
mit ihren ausgefallenen Ideen überraschen!
In unserem Lernheft finden Sie Anleitungen für technische als auch wissenschaftliche Herausforderungen altersadäquat aufbereitet. Lesen Sie den Kindern die Herausforderungen vor und erklären Sie sie näher, wenn notwendig. Zu jedem Projekt sollen die Ideen und Erkenntnisse der Kinder nach ihren Möglichkeiten im Heft dokumentiert werden.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Schüler:innen frohes Forschen!
Man kann nie zu früh damit beginnen, die eigene Umwelt zu verstehen und Inhalte selbst zu erforschen.
Eigentlich ist das jedem und jeder von uns schon in die Wiege gelegt. Deshalb wollen wir diese so wichtigen Kompetenzen bei Kindern möglichst früh fördern und werden in diesem Schuljahr für jede Schulstufe der Volksschule ein eigenes MINKT-Heft herausbringen, dass den Kindern mithilfe von tollen Projekten die Freude am Forschen näherbringt.